Phantastische Weihnachten: 24 Geschichten zum Weihnachtsfest (German Edition) by Autoren Verschiedene

Phantastische Weihnachten: 24 Geschichten zum Weihnachtsfest (German Edition) by Autoren Verschiedene

Autor:Autoren, Verschiedene [Autoren, Verschiedene]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Weihnachtsgeschichte, Weihnachtsmann, Advent, Jesus, Nikolaus, Fantasy, Engel, Weihnachten
veröffentlicht: 2013-12-03T23:00:00+00:00


12. Dezember

Ein himmlisches Weihnachten

Von Savannah Paris

Engel Albert seufzte tief. In den letzten Jahren war es immer dasselbe, was sich die Kinder wünschten: eine Spielekonsole, ein Computer, ein iPhone. Noch ein Computer. Ein BMX-Rad. Er sah von den Wunschzetteln auf und gähnte. Seit Hunderten von Jahren arbeitete er für das Christkind und brachte jedes Jahr zu Weihnachten die gewünschten Sachen zu den Kindern, aber es wurde immer langweiliger und eintöniger. Es gab Zeiten, da wünschten sich die Kinder Frieden, oder einmal wieder richtig satt zu werden. Auch Gesundheit und ein Geschwisterchen standen schon ganz oben auf der Wunschliste, aber heutzutage ... Müde beugte sich Engel Albert über die nächsten Wunschzettel. Noch ein Gameboy. Ein MP3-Player. Doch auf einmal stutzte er. „Ich wünsche mir, mich von meinen Eltern verabschieden zu können“ stand auf dem Wunschzettel in einer ungelenken Kinderhandschrift. Absender war Philipp, 6 Jahre alt.

Engel Albert stand auf. Die Müdigkeit war wie weggeblasen. Er musste unbedingt wissen, was sich hinter diesem Wunsch verbarg. Mit eiligen Schritten ging er zum himmlischen Fernseher, der ihm anzeigte, was in den Wohnungen und Häusern auf der Erde geschah. Und da sah er Philipp. Der Junge saß in einem kleinen Zimmer, das inmitten eines großen Gebäudes lag, und malte in einem Malbuch. Draußen schneite es dicke Flocken, ein paar Kinder bauten einen Schneemann, andere machten eine Schneeballschlacht, doch Philipp saß alleine, seine großen, traurigen Augen auf das Malbuch gerichtet. Und Engel Albert ahnte, was sich hinter seinem Wunsch verbarg. Denn das Gebäude, in dem Philipp saß, war kein gemütliches Heim mit Eltern, einem Haustier und einer Großmutter, die mit den Kindern Weihnachtsplätzchen buk, sondern ein Waisenhaus.

Noch in dieser Nacht flog Engel Albert auf die Erde. Es war die Nacht vor Weihnachten, die Erde lag ganz still. In ein paar Häusern brannten Lichter, weil fleißige Heinzelmännchen die Weihnachtsstuben vorbereiteten und Engel die Geschenke unter den Weihnachtsbaum legten. Aber sonst schlief alles tief und fest.

Leise huschte Engel Albert in Philipps Zimmer.

„Philipp“, flüsterte er. „Wach auf!“

Zuerst bewegte sich der Junge nicht, aber als Engel Albert ihn schließlich sanft an der Schulter zupfte, wachte er auf.

„Wer bist du denn?“, fragte er mit großen Augen, als er den strahlenden Engel an seinem Bett erblickte.

„Ich bin Engel Albert, und ich bin hier, um dir deinen Wunsch zu erfüllen“, antwortete Albert. Dann reichte er dem Jungen seine dicken Wintersachen. „Komm mit.“

Nur wenig später liefen die beiden aus dem Waisenhaus hinaus in die Winternacht. Das heißt, Engel Albert schwebte lautlos über die Erde, und Philipp lief, so dass der Schnee unter seinen Füßen knirschte. Sie gingen durch die Stadt bis zum Waldrand, wo die Tannen unter der Schneelast leise ächzten.

„Hier“, flüsterte Albert. „Wir sind da.“

Es war kaum zu erahnen und für einen zufälligen Spaziergänger mit Sicherheit absolut unsichtbar, aber an einer der Tanne leuchtete ein feines, zartes Licht. Es schien von innen zu kommen, so fein war es, und auch etwas Musik war zu hören, so sanft und weich wie ein fernes Glockenläuten.

Engel Albert berührte den Stamm der Tanne mit seiner Hand, da öffnete er sich plötzlich und eine Tür erschien.



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